Was ein Erlebnis! In 19 Tagen habe ich so viele verschiedene und prägende Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse sammeln dürfen, welche mich persönlich sehr bereichert haben und für immer in Erinnerung bleiben. Welche aber auch meinen Blickwinkel auf die Sportwelt verändert haben und sicherlich großen Mehrwert für meine weitere Tätigkeit im Sport mit sich bringen. Einen großen Dank richte ich auch an alle Verbände und Vereine, die mich unterstützt haben. Ich hoffe dass meine Erfahrungen und Erkenntnisse gewinnbringend sind und ich meine Ideen umsetzen kann.
,,Man schwebt mit 30 weiteren Engagierten 19 Tage lang in der ,,Olympiablase‘‘ und wächst enorm schnell und eng mit der Gruppe zusammen, sodass die zuvor unbekannten Menschen plötzlich wie deine Familie sind.‘‘
Die Reise startete am 16.01.2024 in Frankfurt mit einem gemeinsamen Besuch beim Feuerwerk der Turnkunst. Am nächsten Tag sollte der Flieger nach Seoul starten. Aufgrund der Wetterverhältnisse wurde jedoch der Flug annulliert, sodass die Reisegruppe einen Tag länger in Frankfurt im LSB verbrachte. Auch wenn wir alle bereit für den Abflug waren, machten wir das Beste aus der Situation und begannen mit den geplanten Workshops schon in Frankfurt. Unsere Dolmetscherin, die in Seoul auf uns wartete, beriet uns online in einem Workshop über die ,,koreanische Etikette‘‘, sodass wir uns schon auf das Reiseland einstimmen konnten. Vor Abflug wurde das Thema ,,Prävention sexualisierter Belästigung und Gewalt‘‘ in Form eines Gruppenspiels diskutiert.
Mit voller Vorfreude starteten wir nach Südkorea in die Hauptstadt Seoul, die wir während einer Stadtrally erkunden konnten. Für mich ist Seoul eine wahnsinnig vielfältige Stadt und voller Überraschungen im Wechselspiel von Tradition und Moderne. Bevor wir nach Pyeongchang zu den olympischen Jungwinterspielen fuhren, setzten wir uns mit den olympischen Werten und der olympischen Bewegung, wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten der YOGs auseinander.
Vier Tage durften wir in Pyeongchang bei den Wettkämpfen zuschauen und die Athlet*innen anfeuern. Das Highlight war der Wettkampfbesuch vom Short Track, Biathlon aber auch Eishockey. Bei -18 Grad blieb uns auf der Tribüne nur viel Bewegung und Tanzen, um nicht einzufrieren. Mit unserer einheitlichen Einkleidung und der geballten positiven Stimmung und Energie, hatten wir die Aufmerksamkeit auf unsere Seite, sodass uns sogar die Sportler*innen nach ihren Wettkämpfen auf der Tribüne besuchten. Auch Persönlichkeiten aus dem Sport, wie Stefan Raid (1. Vorsitzender der dsj), Carina Vogt (Athlete Role Model) und IOC Mitglieder wie Britta Heidemann und Michael Mronz besuchten uns während der Wettkampfbesuche.
In Diskussionsforen hatten wir die Möglichkeit uns mit Persönlichkeiten aus dem Leistungssport auszutauschen. Athlete Models wie Vanssa Hinz (Olympiasiegerin Biathlon 2022) und Sacha Benecken (elffacher Weltmeister Rodeln) gaben uns Einblicke in den Leistungssport und ihren Werdegang. Daneben wurde sich in Workshops über die Entwicklungsmöglichkeiten der Jugendarbeit und der Jugendolympischen Spiele ausgetauscht.
Die YOGs bieten den Athleten*innen neben den Wettkämpfen einen Rahmen sich auf ihrem Weg im Leistungssport, unter Berücksichtigung ethischer Werte, persönlich wachsen zu lassen, zu lernen, sich mit den olympischen Werten auseinanderzusetzen und diese zu leben. Hierfür wird ihnen ein Kultur- und Bildungsprogramm geboten, welches Inhalte wie Doping, mentale Gesundheit und Safe Sport impliziert. Auch wir durften das 365 Athlete House besuchen und bekamen Einblick in das Programm.
Nach dem Besuch der YOGs startete das kulturelle Programm des dsj acadmy Camps in Form eines dreitägigen Austausches mit koreanischen Studierenden. Durch gemeinsames Erarbeiten der Themen wie Mental Health und Gender Equality fand ein spannender Austausch zweier sehr unterschiedlicher Kulturen statt. Die Studierenden zeigten uns ihr kulturelles Leben in der Stadt. Es ging gemeinsam Shoppen, Karaoke singen und die kulinarische Küche wurde erprobt.
Ein absolutes Highlight im Kulturprogramm war die Einladung der deutschen Botschaft in Südkorea. Vormittags besuchten wir die demilitarisierte Zone und erhielten eine Führung durch die Tunnel und konnten auf einer Plattform die nordkoreanische, sowie die südkoreanische Seite beobachten. Abends durften wir uns bei einem Abendessen in der Residenz beim Botschafter bei lockerer Stimmung austauschen und Fragen stellen.
Mein Fazit nach dem Austausch: Trotz unterschiedlicher Herkunft sind wir alle gleich. Bei unterschiedlichen Werten und Ansichten hilft der Austausch, um die Blickwickel andere Kulturen zu verstehen und den eigenen Horizont zu erweitern. Sport kann für die gemeinsame Sprache ein geeignetes Medium sein.
Svea-Mailyn Horn