Im Jahr 2022 hatte der seit einigen Jahren in Japan arbeitende und lebende Jens Krüger die Idee, in Tokio einen Ländervergleichswettkampf der Männer zu organisieren. Einige deutsche Turner ab der Altersklasse 30 folgten seinem Ruf nach Japan. Die Resonanz nach dem Wettkampf war so überwältigend und die Motivation, diese turnerische Idee im Sinne der Völkerverständigung weiterzuführen, so groß, dass man sich entschloss, den Wettkampf 2023 nach Deutschland zu holen und um Frauenmannschaften zu erweitern. Neben Gastgeber Deutschland kamen am 6. Oktober 2023 je eine weibliche und eine männliche Auswahlmannschaft aus Japan, Großbritannien und den USA nach Einbeck in Niedersachsen, um sich turnerisch zu messen.
Im Vorwege hatte ein engagiertes Organisations-Team die Männer und Frauen für das Turn-Team-Deutschland nominier (ausschlaggebend waren die Ergebnisse der im Mai stattgefundenen Deutsch-Senioren-Meisterschaften im sächsischen Pirna) und sich ein ausgeklügeltes Wertungssystem ausgedacht: Eine Mannschaft bestand aus Turnerinnen bzw. Turnern aus fünf Alters-Dekaden (30+, 40+, 50+, 60+ und 70+). Die Übungsanforderungen waren an die LK3 angelehnt, berücksichtigten aber das Leistungsvermögen der unterschiedlichen Altersklassen, indem Wertteile mit zunehmendem Alter höher bonifiziert wurden. Fünf Aktive durften pro Gerät turnen, davon kamen drei in die Wertung.
Am vergangenen Freitagnachmittag war es dann (endlich) soweit: Neben einer vollbesetzten Zuschauertribüne und freudig gespannter Stimmung unter den Startern war für die meisten Aktiven sicher der Einmarsch der Nationen zu Beginn des Wettkampfes mit dem Abspielen der vier Nationalhymnen ein Highlight dieser Ländervergleichskampfes. Beide deutsche Teams turnten einen stabilen Wettkampf und zeichneten sich durch sauber geturnte Übungen aus, sodass sowohl die Männer als auch die Frauen die Gesamtwertung deutlich für sich entscheiden konnten und den Wettkampf gewannen.
„Es war ein großartiges Event, eine für uns unvergessliche Veranstaltung und zudem eine überaus große Ehre, mitturnen zu dürfen“, so Melanie Lienemann-Günther und Bente Grams. Beide gingen an allen vier Geräten an den Start. Melanie turnte einen nahezu fehlerfreien Vierkampf und wurde am Ende viertbeste Turnerin in der Einzelwertung, Bente reihte sich nach einem Sturz am Stufenbarren auf Rang 11 im internationalen Starterfeld ein.
Die Gesamtwertung war am Ende jedoch sekundär, denn alle vier Nationen waren sich nach dem Wettkampf einig: Diese Stimmung unter den Athleten, die umwerfende Atmosphäre, die gegenseitige Unterstützung von Zuschauern, Betreuern und Athleten untereinander sowie die Freude am Ausüben dieser Sportart müssten auf jeden Fall wiederholt werden. Sowohl Japan als auch die USA bekundeten Interesse, das Event 2024 auszurichten. Vielleicht geht es ja im nächsten Jahr nach New York…
Weitere Informationen zum Wettkampf findet ihr hier:
Internationaler Senioren-TEAM CUP 2023 | GYMmedia.de