Deutschland holt Doppelgold Im Faustball bei den World-Games

Foto: Uwe Spille DFBL

World Games Sieger 2022 

Rouven Kadgien gewinnt mit dem Team Deutschland das World Games  Finale 2022 !!!!

Wegen eines Gewitters fand der erste Faustball Frauen Final in der Geschichte der World Games mehr als drei Stunden später als geplant statt.

Birmingham (DFBL / Sönke Spille).  Welch ein historischer Erfolg: Als erstes Faustball-Frauenteam hat Deutschland den World Games-Titel gewonnen. Bei der ersten Austragung des Frauen-Wettbewerbs setzte sich die deutsche Mannschaft trotz 0:2-Rückstand am Ende mit 4:2 (6:11, 9:11, 11:5, 11:5 11:8, 12:10) gegen die Schweiz durch.

Keine zwei Stunden später war der Berylson Park im Birmingham Southern-College dann fest in deutscher Hand. Kurz nach den Frauen gewann auch das Männerteam gegen die Schweiz (11:5, 4:11, 15:14, 11:8, 11:6) und bejubelte die Goldmedaille – nach 2013 und 2017 zum dritten Mal in Folge.

Foto: Uwe Spille DFBL

Auf 2013 und 2017 folgt 2022

Den dritten World Games Titel in Folge verbuchte das deutsche Männerteam.

Angeführt von Kapitän Fabian Sagstetter, der im Endspiel sein 100. A-Länderspiel bestritt, erwischte der Titelverteidiger einen Start nach Maß, geriet im zweiten Satz aber mächtig in Bedrängnis. Insbesondere Angreifer Raphael Schlattinger, sonst im Dienste des Süd-Bundesligisten TSV Calw, bereitete der deutschen Defensive Kopfzerbrechen. Nach dem 1:1-Ausgleich war im dritten Abschnitt hätte das Spiel dann in beide Richtungen kippen können. Doch beim Stand von 14:14 bewies Deutschlands Top-Angreifer Patrick Thomas seine Nervenstärke – und punktete mit einem Ass.

Kapitän Fabian Sagstetter   Foto: Uwe Spille

Die 2:1-Führung war die Vorentscheidung. „Wir sind alle so froh, die Goldmedaille gewonnen zu haben“, strahlte Felix Klassen nach der Siegerehrung mit der Goldmedaille um den Hals: „Wir haben uns damit gemeinsam für ein tolles Turnier belohnt.“

Birmingham ( DFBL / Sönke Spille ).  2013, 2017, 2022: Zum dritten Mal in Folge haben die deutschen Faustballer den Titel bei den World Games gewonnen. Im amerikanischen Birmingham setzte sich die Mannschaft von Trainer Olaf Neuenfeld im Endspiel mit 4:1 (11:5, 4:11, 15:14, 11:8, 11:6) gegen die Schweiz durch. Knackpunkt war der dritte Satz, den die deutsche Mannschaft hauchdünn mit 15:14 gewann. Mit dem Titelgewinn der deutschen Frauen war der Berylson Park im Birmingham Southern-College somit fest in deutscher Hand.

Das letzte Spiel des Faustballturniers bei den World Games steht bevor.

Und ins Männer-Endspiel startet das deutsche Team gegen die Schweiz neben Patrick Thomas und Nick Trinemeier mit Jonas Schröter, Ole Schachtsiek (Abwehr) – und Fabian Sagstetter. Der Kapitän bestreitet in diesem Endspiel sein 100. Länderspiel für den deutschen A-Kader.

Der erste Punkt in dieser Partie gehört aber der Schweiz – danach ist es dann bis zum 8:2 fast ausnahmslos die deutsche Mannschaft am Zuge. Die Abwehr steht sicher, vorne präsentiert sich Patrick Thomas in hervorragender Fassung. Ein wenig kommt die Schweiz noch heran – doch innerhalb kürzester Zeit werden bereits die Seiten gewechselt.

Solch einen Durchmarsch wie im ersten Satz gibt es aber nicht die gesamte Partie. Das bekommt die Neuenfeld-Fünf mit Beginn des zweiten zu spüren. Die Eidgenossen sind jetzt besser im Spiel, führen mit 5:3 und zwingen das deutsche Trainerteam zur Auszeit. Die Serie der Schweizer unterbinden sie dadurch nicht (8:3), stattdessen wird auf Deutscher Seite gewechselt – und das gleich auf allen fünf Positionen. Der Schweizer Satzgewinn ist damit aber nicht abzuwenden.

Ein deutlicher Satz für Deutschland, einer für die Schweiz. Mit Spannung wird nun Durchgang drei erwartet. Und der startet mit leichten Vorteilen für das Team in Schwarz (4:2). Doch die Freude wehrt nur kurz. Angeführt von einem bärenstarken Raphael Schlattinger marschiert die Schweiz vorbei am Titelverteidiger (6:4), Neuenfeld nimmt Auszeit. Das Team von Oliver Lang beeindruckt, wie so oft, mit vielen Rettungsaktionen, lässt Deutschland somit immer wieder aufs Neue anlaufen – und schlägt dann oftmals selber zu. Beim Stand von 6:8 wechselt Deutschland, bringt mit Philipp Kübler einen neuen Mann für die linke Abwehrseite. Der Teamkollege und Schwager von Nati-Angreifer Schlattinger muss sich in den ersten Bällen aber ebenfalls geschlagen geben (7:9), findet dann aber besser zurecht. Trotzdem hat die Schweiz zwei Satzbälle, die das deutsche Team aber abwehrt. In der Satzverlängerung geht es dann Hin und Her. Mal führt Deutschland, dann wieder die Schweiz. Beim 14:14 steht Patrick Thomas bei der Angabe – und punktet über Raphael Schlattinger.

Satz vier startet so, wie der dritte aufgehört hat. Thomas punktet aus der Angabe. Für staunende Blicke sorgt kurz darauf sein Nebenmann Trinemeier, als er aus vier Meter den Ball seitlich auf die Linie spielt – im Dreimeterraum. Im Zusammenspiel mit zwei Eigenfehlern von Schlattinger führt der Titelverteidiger 4:3.  In diesem Satz kommt auch Farbe ins Spiel. Nach einem „Leine-Ruf“ von der deutschen Bank sprintet Rebsamen auf die deutsche Seite – und wird vom brasilianischen Referee Jose Luis Eltz mit der gelben Karte verwarnt. Sportlich gesehen fällt eher Deutschland auf. Kurz gespielte Bälle veranlassen Oli Lang zum Handeln, Rico Strassmann ersetzt Silvan Jung. Drei Satzbälle gibt es für Deutschland trotzdem (10:7). Den zweiten verwandelt Thomas – mit einem Kurzen.

10 Minuten Pause gibt es noch einmal, ehe Satz fünf startet. Und das sehr erfolgreich für die deutsche Mannschaft. Kurze Bälle sind das Mittel der Wahl und bringen Deutschland schnell mit 6:1 in Führung. Damit ist die schweizer Gegenwehr gebrochen (9:3). Zwar markieren sie noch drei Punkte, dann ist Thomas über die rechte Seite erfolgreich – Matchball. Die Angabe von Rebsamen ist kein Problem für Kübler, Sagstetter legt auf für Trinemeier – und der zaubert noch einmal mit einem Winkelball.

 Deutschland – Schweiz ( 11:5, 4:11, 15:14, 11:8, 11:6 )

Für  Deutschland  spielten: Patrick Thomas, Nick Trinemeier, Fabian Sagstetter, Ole Schachtsiek, Jonas Schröter, Philip Hofmann, Rouven Kadgien, Tim Albrecht, Philipp Kübler, Felix Klassen.

Foto: Uwe Spille DFBL