Raimi gewinnt beim Deutschlandpokal

Die SHTV-Mannschaft AK 13/14: Marcel Klein, Philip Meyer, Shamsu-Deen Raimi Foto: Claus Köhler

– Auch Tom Luca Meyer darf auf Bundeskaderplatz hoffen –

GRÜNSTADT. Das Seuchenjahr der Kieler Turner setzte beim Deutschlandpokal der Verbands-Mannschaften einen neuen Höhepunkt, so dass Landestrainer Dietmar Popp schon im Vorfeld bilanzierte: „So viel Pech hatten wir seit 1991 nicht.“ Denn das eigentlich vierköpfige SHTV-Team der 15 – 18-jährigen musste nicht nur auf Karl Ornowski (15; Handverletzung) verzichten sondern auch auf Thore Beissel (16; TSV Kronshagen). Der deutsche Vizemeister am Sprungtisch zog sich Ende Oktober bei einem Trainings-Wettkampf des DTB gegen Kanada und Belgien ausgerechnet an seinem Paradegerät einen Bänderriss zu und kann nun weder beim U18-Länderkampf gegen Italien noch beim Finale der Nachwuchs-Bundesliga starten. Nico Köhler und Tom Luca Meyer (beide 15; Kieler TV) traten daher in Grünstadt nur im Einzel-Klassement an und zählten zu den jüngsten der 36 Turner. Die Zwei überzeugten aber mit guten Leistungen: Köhler belegte Rang 25 (62,20 Punkte), Meyer wurde Elfter und hofft als Dritter des Jahrganges 2003 nun auf einen erneuten Platz im DTB-Kader. „69,10 Punkte sind auf Bundesebene meine persönliche Bestwertung im Kür-Sechskampf“, freute sich Tommy.

Shamsu-Deen Raimi vom Kieler TV Foto: Claus Köhler

Während Miyaki Nishiura (12; TSV Russee) als Einzelstarter im Pflichtprogramm Platz 16 unter 39 Turnern belegte (46,425), trat auch die SHTV-Riege der 13/14-jährigen nicht in Ideal-Besetzung an: Malte Beissel (14) sagte seine Teilnahme kurzfristig wegen Rückenproblemen ab, so dass Marcel Klein (13), Philip Meyer (13) und Shamsu-Deen Raimi (12) vom KTV ohne Streichnote turnen mussten. Das Trio machte seine Sache gut und kam noch vor dem Saarland, NRW und Sachsen-Anhalt auf den 7. Rang der insgesamt 10 Teams ein (189,30). Es siegten die Turner aus Hessen (208,50). Raimi, der im Juli wegen einer Ellenbogen-Reizung auf sein DM-Debüt und den möglichen Titel-Gewinn verzichten musste, durfte durch eine DTB-Sondererlaubnis in der nächst höheren Altersklasse starten und sorgte für einen Paukenschlag: Der Schützling von Landestrainer Udo Poppe glänzte mit seinem schwierigen Kür-Programm, ließ alle 44 älteren Turner hinter sich und gewann mit starken 71,55 Punkten die Einzel-Wertung. Der Kieler erhielt dabei die Tageshöchstnoten an den Ringen (12,95) und am Sprungtisch (12,75). „Bundestrainer Jens Milbradt hat Shamsu daher spontan zur Vorbereitung für einen U16-Länderkampf gegen Frankreich, Großbritannien und die Schweiz eingeladen“, berichtete Poppe. jö