Das Kartierungsprogramm Ocad ist längst schon nicht mehr nur ein einfaches Zeichenprogramm, sondern kann auch digitale Geodaten verarbeiten und so beim Erstellen von OL-Karten unterstützen. Da Luftbilder und digitale Höhenprofile seit kurzem in Schleswig-Holstein kostenlos verfügbar sind, war es für die hiesigen Orientierungsläufer an der Zeit, sich damit zu beschäftigen. Also traf man sich am 25. März in der Landesturnschule in Trappenkamp zu einem Lehrgang mit Stephan Schliebener. Stephan nimmt seit über 40 Jahren OL Karten auf, arbeitet dabei seit über 30 Jahren mit Ocad und sicherlich ist jeder Orientierungsläufer schon auf einer seiner perfekten Karten gelaufen.
Den Schwerpunkt bildeten das Ver- und Bearbeiten der sog. Geobasisdaten zu Beginn eines neuen Kartenprojekts, aber auch um bestehende Karten zu aktualisieren oder zu erweitern. Eine Arbeit, die sich speziell bei ungemütlichem Wetter (so wie es am Lehrgangstag herrschte) gut in der warmen Stube machen lässt, damit man dann bestens vorbereitet ins Gelände gehen kann. Wie GPS und Tablet dann bei der Feldarbeit unterstützen können, lernten die Teilnehmer im Anschluss. Außerdem wurden Vorgehensweisen bei der Kartenerstellung und die Bedeutung der Georeferenzierung besprochen und sich über Erfahrungen, speziell bei der Verwendung von unterschiedlichen Dateiformaten und Grundlagen ausgetauscht. Natürlich kam auch die eine oder andere Erinnerung an Wettkämpfe vor Jahrzehnten oder vielleicht sogar den ersten OL, wenn Teilnehmer berichteten, dass sie „historische“ Karten neu auflegen.
Generell sind digitale Orthophotos mit einer Auflösung von 20 cm und Geländemodelle mit einer Gitterweite von 1 m und zentimetergenauer Auflösung nicht neu, wohl aber deren kostenlose Verfügbarkeit über die Homepage des Landesamtes für Vermessung und Geoinformationen (https://geodaten.schleswig-holstein.de/gaialight-sh/_apps/dladownload/). Zusammen mit den freien Daten aus OpenStreetMap ergeben sich so seit einigen Jahren neue Möglichkeiten und Hilfsmittel für das Erstellen von OL-Karten.
Arne Nilas Schröder