SCHWÄBISCH-GMÜND. U18-Nationalmannschaftsturner Thore Beissel (TSV Kronshagen) hat bei den deutschen A-Jugendmeisterschaften einen kompletten Medaillensatz in den Gerätefinals gewonnen. Wie schon 2016 sicherte er sich für seine zwei spektakulären Übungen Gold am Sprungtisch (13,375). Wenig später schrammte der 18-jährige um nur 0,05 Punkte am zweiten Gold vorbei und verteidigte seine deutsche Vizemeisterschaft am Barren (13,10). Am Königsgerät Reck feierte Thore den Gewinn der Bronzemedaille (12,30), am Pauschenpferd wurde er Vierter sowie am Boden Fünfter. Auch die beiden 17-jährigen Tom Luca Meyer und Nico Köhler vom Kieler TV waren mit Platz vier und sechs auf der 12 x 12m großen Bodenfläche erfolgreich. Köhlers 5. Rang am Sprungtisch komplettierte die tolle Bilanz für die Geräteartisten aus dem hohen Norden.
Im Kür-Zwölfkampf gewann zuvor der Berliner Nils Matache (158,45), der den Bayern Valentin Zapf am letzten Gerät auf Rang zwei verwies (157,80). Im Gesamtklassement der 18 angetretenen Athleten wurde Thore Beissel vor den Augen von DTB-Cheftrainer Jens Milbradt hervorragender Fünfter (153,25) und zeigte an beiden Tagen den dritthöchsten Schwierigkeitsgrad. Zudem wurde der Kieler Zweiter im Jahrgang 2002. „Mit meinen 75,55 Punkten vom ersten Tag war ich schon sehr zufrieden und fühlte, dass ich noch die 77-er-Marke knacken könnte“, sagte Thore und stellte im zweiten Durchgang prompt seinen persönlichen Bestwert im Mehrkampf auf (77,70).
Tom Luca Meyer trug seine zwölf Küren ohne große Fehler und einmal mehr in teilweise bestechend guter Haltung vor. Mit 72,50 und 73,10 Punkten erreichte er 145,60 Gesamt-Zähler und den 7. Platz. Als Fünfter im Jahrgang 2003 könnte Tommy erneut für den DTB-Nachwuchskader nominiert werden. Auch bleibt abzuwarten, ob die Kader-Qualifikation für Nico Köhler reicht, der mit 140,60 Punkten den 9. Gesamt-Platz belegte sowie im Jahrgang 2003 guter Sechster wurde.
Im Mehrkampf der 22 C-Jugendturner, den der Frankfurter Jukka Nissinen souverän gewann (136,375), lief es für Shamsu-Deen Raimi vom Kieler TV frustrierend: „Durch eine langwierige Schulterverletzung war er gleich am ersten Tag auch psychisch so gehandicapt, dass es nach acht Pflicht-Übungen nur zu 45,625 Punkten und Rang 14 reichte“, sagte Landestrainer Udo Poppe. Zwar gelang „Shami“ wie erwartet mit seinen sechs Küren eine starke Aufholjagd, als der 14-jährige trotz abgespecktem Inhalt den dritthöchsten Schwierigkeitsgrad und die fünfbeste Kür-Leistung präsentierte (67,85). Dennoch musste er am Ende mit 113,475 Gesamt-Punkten und dem 7. Platz zufrieden sein. Am Finaltag konnte Raimi als Fünfter am Sprungtisch einen Zusatz-Erfolg verbuchen. Und der anschließende Gewinn der Bronzemedaille am letzten Gerät Pauschenpferd (13,30) ließ „Shami“ wieder lächeln. jö