Kieler Turner-Klub ist deutscher Vize-Meister

Das Nachwuchs-Bundesliga-Team des Kieler Turner-Klubs erhielt bei der Siegerehrung die Silbermedaillen von Fabian Hambüchen ausgehändigt, v. l.: Nico Köhler, Marcel Klein, Karl Ornowski, Philip Meyer, Tom Luca Meyer, Shamsu-Deen Raimi, Thore Beissel, Miyaki Nishiura und Malte Beissel.

– KTV Obere Lahn siegt bei den Männern –

LUDWIGSBURG. Die zwölf- bis 16-jährigen Jungen des Kieler Turner-Klubs (KTK) kehrten vom Finale der Nachwuchs-Bundesliga (NBL) als deutsche Vize-Mannschaftsmeister zurück und sorgten damit für einen der größten Erfolge seit der Vereinsgründung 1997. Die Kieler Boy-Group platzierte sich mit 214,90 Punkten knapp hinter dem Turn-Team aus Baden, einer Startgemeinschaft der Zentren Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe (215,45). Dritter wurde der SC Berlin (214,00) vor Eintracht Frankfurt (212,45), dem zweifachen Meister SC Cottbus (211,15) und der TG Saar (196,10).

Die von Dietmar Popp und Udo Poppe trainierten KTK-Youngster Shamsu-Deen Raimi, Miyaki Nishiura, Marcel Klein, Karl Ornowski, Nico Köhler, Tom Luca und Philip Meyer, Thore und Malte Beissel trafen als ungeschlagene NBL-Sieger der Ost-Staffel erstmals auf die Top-Riegen aus Hessen und Baden. Zu Beginn ging Frankfurt am Boden in Führung (36,05), und der KTK war trotz einiger verletzungsbedingter Team-Umstellungen Zweiter (35,20). Dann folgte am Pauschenpferd ein Debakel: alle vier Kieler stürzten, verloren rund vier Punkte und erreichten kurioserweise trotzdem noch das beste Mannschaftsergebnis an diesem Zittergerät (32,20). Nun führten die Berliner, und es blieb extrem spannend: Denn zur Halbzeit nach den Ringen waren die Badener vorn (102,90), und vier Verfolger-Teams lagen zwischen 101,90 und 101,40 Zählern – Kiel war plötzlich nur noch Vierter (101,45).

Nico Köhler am Sprungtisch
Foto: Claus Köhler

Doch am Sprungtisch, an dem Nico Köhler erfolgreich mit dem schwierigen Kasamatsu gestreckt debütierte, boten alle KTK-Turner eine starke Leistung. Die Kieler übernahmen die Führung, die sie am Barren mit dem besten Team-Wert (36,55) und Raimis Tageshöchstnote (12,80) noch weiter ausbauten. Am Reck aber konnten die Nordlichter gegen die zeitgleich am Sprungtisch turnenden Badener nicht mehr kontern und mussten diese an sich vorbeiziehen lassen. Danach herrschte großes Schweigen in der KTK-Riege – um nur 0,55 Punkte hatte man das zum Greifen nahe Gold verloren, für das eine einzige durchgeturnte Pauschenpferd-Kür gereicht hätte. Nach der von Fabian Hambüchen vorgenommenen Siegerehrung besserte sich die Stimmung der Kieler aber immer mehr: „Ich freue mich sehr über die Silbermedaille und fand die gesamte Ligasaison klasse“, sprach KTK-Jugendwart Nico Köhler für sein Team. Shamsu-Deen Raimi (12) absolvierte wieder alle sechs Geräte und erreichte den 5. Platz der Einzelwertung (71,25). Auch der 15-jährige Tom Luca Meyer holte als Mehrkämpfer erneut 2,5 Bonuspunkte für Kiel und wurde Siebter im 35-er-Gesamtfeld (69,95).

Das Team der KTV Obere Lahn mit den Kielern Sebastian Quensell, Thore und Lasse Gauch wurde erstmals Deutscher Mannschaftsmeister. Foto: Claus Köhler

Bei den Männern wurde in einem weiteren Herzschlag-Finale erstmals die KTV Obere Lahn deutscher Meister, zu deren Erstliga-Team auch die Kieler Sebastian Quensell, Thore und Lasse Gauch gehören. Mit der letzten Übung des Tages am Reck zog die KTV am Vorjahressieger Straubenhardt mit 36:34 Score-Punkten vorbei und feierte sich überschwänglich. Auf SH-Ebene gewann die SV Friedrichsort auch den dritten Wettkampf gegen den TSV Bargteheide und beendete die Landesliga-Saison als Sieger. Die zweite SVF-Riege kam in der Verbandsliga auf Rang vier der Abschluss-Tabelle. jö